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Hermann - Varus Schlacht am Hermannsdenkmal

Im Jahr 2009 jährt sich die Varusschlacht, auch bekannt als Schlacht im Teutoburger Wald, zum 2000. Mal.
Für die Region Lippe mit dem Hermannsdenkmal ein guter Grund, sich mit der Geschichte um Arminius und Varus mit zahlreichen Veranstaltungen, Aktionen und Ausstellungen zu widmen auch rund um das Hermannsdenkmal. Freuen Sie sich auf europäische Geschichte und entdecken Sie, welche Bedeutung der Mythos, insbesondere für Deutschland, über mehrere Jahrhunderte hatte und auch heute noch für uns besitzt.
Im Jahr 9 n. Chr. trafen die römischen Legionen des Varus und die germanischen Stammesverbände unter Führung des Arminius aufeinander. Der Ausgang der Schlacht im Teutoburger Wald erschütterte das römische Selbstverständnis schwer: Eine so deutliche Niederlage hatten die als unschlagbar geltenden Elitetruppen des römischen Imperiums lange nicht mehr erlitten.

Das historische Ereignis

Der Ausgang der Schlacht (nahe dem Hermannsdenkmal) entschied mittelbar über die weitere Entwicklung der EU Länder: Das römische Imperium zog sich hinter die Rheinlinie zurück und verzichtete auf die direkte Beherrschung des rechtsrheinischen Germaniens. Die Ereignisse im Jahr 9 n. Chr. gerieten im Laufe der Zeit in Vergessenheit und wurden erst Anfang des 16. Jahrhunderts wieder bekannt, als man die alten Schriften des Tacitus wieder entdeckte, der Arminius als "Befreier Germaniens" beschreibt.

Die Geburt des Mythos

Als Luther dem antiken germanischen Heerführer schließlich den Namen "Hermann" gab, wurde er gewissermaßen zur Symbolfigur der deutschen Geschichte. Über 500 Jahre lang bot "Hermann der Cherusker" eine Projektionsfläche für die Sehnsucht nach Einheit und gemeinsamer Identität.

Ihren Höhepunkt fand diese Mythologisierung Hermanns im 19. Jahrhundert, als sich die Nationalstaaten bildeten. Nach dem Scheitern der deutschen Einheit 1815 wurde "Hermann der Cherusker" zum Sinnbild für die deutsche Sehnsucht nach staatlicher Einigung und gemeinsamer Identität.

Nach 1871 diente Arminius-Hermann dem Kaiserreich gar als Gründungslegende: Das neu gegründete Reich erschien als Zielpunkt einer Jahrtausende alten Geschichte, die mit der Schlacht im Teutoburger Wald gegen die Römer begann, in den Befreiungskriegen gegen Frankreich ihre Fortsetzung fand und mit der Gründung des Deutschen Reiches zu ihrem Höhepunkt gelangte. Die Einweihung des Hermannsdenkmal 1875 geriet in diesen Kult um Hermann, der nunmehr - neben dem Kaiser - als Bewahrer der Einheit fungierte.

In der Weimarer Republik wurde der Hermann-Mythos vor allem von den nationalen Kräften weiter gepflegt, die der Demokratie kritisch bis feindlich gegenüberstanden.

Nach 1933 trat der Nationalsozialismus als Erbe dieser nationalen Kräfte auf und versuchte, sich die nationalen Mythen nutzbar zu machen. Mit Bezug auf Hermann allerdings beschränkte sich dies auf den Lippischen Landtagswahlkampf 1933 und Aktionen der lokalen Parteigliederungen. Die Figur des Hermann hat indessen niemals im Mittelpunkt des NS-Germanenkults gestanden. Der Grund dafür lag in Hitler selbst: Er sah in Arminius einen Aufrührer gegen die herrschende Staatsmacht und hatte daher mehr Verachtung als Verehrung für den Cherusker übrig.

Der Mythos heute

Dennoch brachen die Deutschen nach 1945 mit allem, was nach Germanenkult aussah, also auch mit Arminius. In den 50er Jahren verschwand er für einige Zeit ganz aus den Geschichtsbüchern, und in der gleichen Zeit entwickelte sich das Denkmal in Detmold zu einer reinen Touristenattraktion. Gleichwohl wurde es zu einem Wahrzeichen der Region, das sich wachsender Beliebtheit erfreut und jährlich einige Hunderttausend Besucher anzieht. Welche aktuelle Bedeutung er für die Identitätsbestimmung heute noch hat, soll unter anderem Thema der Veranstaltungen in 2009 sein.

Der heutige Blick auf die Schlacht im Teutoburger Wald vor 2000 Jahren kann nicht losgelöst von dem Blick auf die weiteren Ereignisse in der europäischen Geschichte mit ihren leuchtenden und düsteren Kapiteln geschehen - zumal sich im Jahr 2009 auch der Beginn des 2. Weltkriegs zum 70. Mal jährt und die B R D auf 20 Jahre Mauerfall zurückblicken. Eben dieses Ereignis der jüngsten Geschichte zeigt jedoch den Unterschied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart der BRD: In der ehemaligen DDR hat ein Volk auf friedliche Weise der Demokratie zum Sieg verholfen, und Deutschland hat seine staatliche Einheit nicht nur im Frieden, sondern in Kooperation und Abstimmung mit seinen Nachbarn erreicht.

Ebenfalls bemerkenswert: Die deutsche Einheit kam ohne jeden historisierenden Gründungsmythos aus. Sie gründete sich vielmehr auf gemeinsame Werte von Menschenwürde, Demokratie, Rechts- und Sozialstaatlichkeit, die im Grundgesetz verankert sind und die uns deutsche mit ihren Nachbarn teilen. Dies zeigt: Deutschland hat nach innen und außen eine neue Identität gefunden - als ein verlässlicher Partner in einer zusammenwachsender Welt, das sich auf gemeinsame Werte gründet.

Wenn Deutschland also im Jahr 2009 auf 2000 Jahre Schlacht im Teutoburger Wald zurückblicken, so geschieht dies in einem neuen Selbstverständnis: Aus den nationalen Mythen, die der gegenseitigen Abgrenzung dienten, ist ein positives Miteinander geworden, das auf Verständnis aufbaut und bestehende Grenzen mehr und mehr überwindet. Eben dieser Geist soll herrschen, wenn Lippe | Detmold 2009 zum Fokus des europäischen Rückblicks auf 2000 Jahre Varusschlacht wird.

Lippe | Detmold möchte im Jahr 2009 Zeichen setzen - friedvolle Zeichen, die deutlich machen, dass die europäische Idee lebendig ist und vor allem von der jungen Generation gelebt wird. Das Jahr 2009 soll daher die Erinnerung an Hermann verbinden mit der Zuversicht auf eine friedliche Zukunft. Kinder, Jugendliche und Familien sollen durch Veranstaltungen angesprochen und begeistert werden.
Alle diese geplanten Aktionen sind geeignet, die Erinnerung an 2000 Jahre Kulturgeschichte zu einem Ereignis zu machen, das die Errungenschaften der Einigung in den Vordergrund stellt und öffentlich breit kommuniziert. Damit verbindet sich auch eine konkrete europa-, bildungs- und kulturpolitische Zielsetzung: die gemeinsam entwickelten europäischen Werte neu ins Bewusstsein der Menschen zu bringen.

Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer weit überregionalen Aufmerksamkeit auch über die nationalen Grenzen hinweg - und dies mit Unterstützung durch prominente Politiker, Künstler, Wissenschaftler oder Kulturschaffende. Mit ihrer Hilfe soll von Detmold eine Friedensbotschaft ausgehen.
Quelle: hermann2009.de


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